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24 Stunden Endurance Day 2005

Wir konnten es nicht lassen und mussten uns auch 2005 wieder bei Endurance Day anmelden. Zuerst haben wir nur 3 Fahrer zusammenbekommen. Jens Behling, Eric Höchst und Wolfram Martin. Florian Dietrich hatte sich später noch zu uns gesellt, musste aber verletzungsbedingt absagen. Hermann Kniesel der normalerweise eine KTM steuert wurde kurzerhand dazu verdonnert mit uns an den Start zu gehen. Als Motorrad wurde ihm die Schalber BMW von Wolfram gestellt.

 


Jens wie immer "auf Achse" angereist.

Jens hatte leider keine andere Möglichkeit und musste wieder auf Achse anreisen. Was man nicht sieht: Bei der Anreise befanden sich noch 3 Räder mit Grobstöllern, Zelt und weiteres Gepäck auf dem Motorrad.

Kurz vor dem Start fing es dann mächtig an zu regnen.


Einsetzender Regen - Pünktlich zum Startt


Gut weggekommen beim Start


Jens hatte einen guten Start erwischt und die ersten Runden konnte selbst wir mit unseren BMW's ein gutes Tempo halten.

OK, das Tempo was Kirssi mit der HP2 vorlegte schafften wir nicht ganz ;-)

Ein kurzes Stück führte die Strecke durch ein altes Kasernengebäude.


R 1200 GS HP2t


Die Dämmerung bricht herein

Durch den Schlamm auf den betonierten Flächen wurde es stellenweise sehr rutschig.

Der Dreck fordert die ersten Opfer. An der Witzel hatte sich der Gaszugverteiler aufgerieben.


Fehlersuche an der WITZEL BMW


Durch die überdachte Boxengasse war das schrauben bei Nacht und Regen deutlich angenehmer.

Durch den Schlamm rieben sich die Bremsbeläge innerhalb kürzester Zeit runter, obwohl man die Bremse kaum benötigte.
Neue Bremsbeläge sind nach ein paar Runden einfach weg

Hinten sieht's nicht viel besser aus

Das Problem beim schrauben ist der Dreck. Man hat kaum eine Möglichkeit das Motorrad in der Box bei solchen Verschmutzungen zu reinigen.

Nach einem Überschlag und nicht mehr trennender Kupplung steht für Jens fest: Erst einmal eine Runde schlafen und warten bis es wieder hell wird.
Nachts wurde es richtig heftig

Michael (links) fuhr die 24 Stunden alleine


So nach und nach gingen uns auch die trocknen Klamotten aus. 

Nach einem Turn ist man patsch nass und es ist nachts schon recht frisch. Also nach jedem Turn zumindest die Funktionsunterwäsche wechseln, nur - irgend wann geht auch dieser Vorrat einmal zu Ende.

Michael ist 2004 auf der Witzel gefahren. Dieses Jahr ist er die 24 Stunden alleine auf seiner KTM 450 gefahren.

Durch den Regen hatten sich viele Spurrinnen und Löcher mit einer Schlammigen Pampe gefüllt. Beim durchfahren einer so gefüllten Fläche ist mir das Vorderrad plötzlich nach unten weggefallen und ich fand mich auf dem Rücken liegend im Schlamm wieder. Beim zurückschauen, schaute mir dann nur noch die Lampenmaske aus dem Matsch entgegen. Macht Spaß etwas über 200 Kg nachts im Regen aus dem Morast zu ziehen. 
Glücklicherweise kam Krissi's Bruder vorbei und hat mir geholfen das Motorrad wieder zu bergen. Danke nochmals. Leider ist der Schlamm in die Kupplung gelaufen und dadurch trennte sie nicht mehr. 
2te BMW mit Schlamm in der Kupplung

Strecke bei Licht wieder befahrbar


Am nächsten Morgen haben wir die Kupplung wieder soweit gangbar gemacht, dass ich weiter fahren konnte. Es regnette nun nicht mehr und die Strecke wurde von Stunde zu Stunde besser fahrbar. Wolfram und Hermann hatten durch die Nacht den Spaß an der Sache verloren und so fuhr nur noch Jens und ich im Wechsel. Jens hatte inzwischen auf die Schalber BMW gewechselt, da sich an seiner BMW die Kupplung ebenfalls nicht mehr trennen ließ. 

So gegen 2 Uhr habe ich mir dann bei der Ein und Ausfahrt in das Haus die Ölwanne Leck geschlagen. Besser gesagt, die Dichtung zwischen Bodenplatte und Distanzring hat sich verschoben und ist dabei gerissen. Glücklicherweise bin ich direkt danach in die Box zum Wechseln, wo es uns dann auch gleich aufgefallen ist. Innerhalb von 10 Minuten war die Kuh ausgeblutet. Die große Menge an Öl beruhigte unser Gewissen, das der Motor nichts abbekommen hat.
Dichtung der Motorplatte gerissen

Schalber BMW als letztes noch funktionierendes Fahrzeug
Somit blieb uns nur noch die Schalber BMW. Leider hatte diese von allen das niedrigste Fahrwerk, aber durch den trockenen Boden konnte man auch gut auf den Rändern der tiefen Spurrinnen fahren.

Da das HP2 Team in der Nacht ausgefallen war und man noch ein paar Fernsehaufnahmen von der Strecke brauchte, wurde Jens gefragt ob er nicht 2 Runden mit einer Kamera am Helm drehen könne. So wurde kurzerhand eine kleine Digicam am Helm angetaped und los gings.

Am Ende sind wir nur noch auf ankommen gefahren, da wir wenigstens noch die Zielflagge sehen wollten. Als wir abgewunken wurden. lagen wir auf Platz 84 (von 93).

Alles in allem wohl das härteste was ich bisher mit der BMW gefahren bin. Bei trockenem Wetter hätten wir sicher mehr Freude gehabt. So war es einfach nur materialmordend und brutal.

Eric Höchst